Ein großer Trend in der Welt der Fitness ist das Yoga. Als Bewegungs- und Meditationslehre aus Fernost erfreut es sich in Europa größter Beliebtheit. Nicht ganz so bekannt ist das Taijiquan, auch “Thai Chi” genannt. Es ist ebenfalls eine Bewegungsform, die hohe Konzentration auf den eigenen Körper erfordert. Seine Ursprünge liegen in der chinesischen Kampfkunst.
Was genau ist Taiji?
Im ursprünglichen Sinne ist Taiji eine Form des Nahkampfs. In der Variante, in der es im Westen hauptsächlich praktiziert wird, liegt die Betonung auf der Gymnastik und der Meditation in der Bewegung. Taiji wird daher ohne Gegner geübt. Es besteht aus einem vorgegebenen Bewegungsablauf. Meist wird in der Gruppe geübt und alle Schüler bewegen sich synchron zum Lehrer. Die einzelnen Bewegungen, auch “Bilder” genannt, haben dabei anschauliche Namen wie “einfache Peitsche” oder “die Laute spielen”.
Taiji ist ein ideales Fitnesstraining für Jung und Alt. Da es durch seine ruhigen und gezielten Bewegungen gelenkfreundlich ist, ist es selbst für Leute mit Bewegungseinschränkungen geeignet. Es wird bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats sogar häufig ärztlich empfohlen.
Neben einem gleichmäßigen Bewegungsfluss gilt ein Augenmerk beim Taiji der Atmung. Es wird üblicherweise eine tiefe Bauchatmung praktiziert. Diese erniedrigt die Atemfrequenz, erhöht zugleich aber die Sauerstoffversorgung im Körper. Der Rhythmus des Atems geht synchron zu den Bewegungen.
Unterschiedliche Taiji-Formen
Taijiquan umfasst eine Spannweite an Stilen, die alle ihre Eigenarten und Ähnlichkeiten haben. Die sehr ursprünglich an der chinesischen Tradition angelehnten Formen sind für Europäer meist schwierig nachzuvollziehen. Es mangelt an Beweglichkeit und Balance. Vereinfachte Varianten nehmen darauf Rücksicht, behalten zugleich aber die ursprünglichen Bewegungen und Figuren bei.
So gibt es sehr unterschiedliche Längen von Taiji-Formen. Eine der kürzesten Formen umfasst nur 24 definierte Bewegungsabfolgen. Obwohl das Ausführungstempo recht gemächlich ist, kann diese Form in wenigen Minuten durchlaufen werden. Eine der längeren Varianten beinhaltet 108 Bilder in einer Reihe. Neben einer guten Körperkoordination ist hier auch ein sehr gutes Bewegungsgedächtnis gefordert. Eine Form dieser Länge kann durchaus über eine Stunde dauern.